Montag, 12. Mai 2014

Brandteigkrapferl fürs Geburtstagsgrillen

Die Krebsen und Aluetten Eltern haben letzte Woche gemeinsam im schönen Celeste Garten Geburtstag gefeiert. Aladin hat gegrillt, Aluette hat gebacken. Den heißgeliebten Polentakuchen mit Orangen und Zitrone und einen spanischen Vanillekuchen, der angeblich nach Schwedenbomben schmeckt, hat es gegeben. Dazu habe ich noch ein paar Brandteigkrapferl mit zweierlei Füllungen gemacht – einmal mit Himbeeren und Himbeer-Vanillecreme und einmal mit Heidelbeeren und weißer Schokoladencreme gefüllt. Gerade bei Festen mag ich solche Minidesserts am liebsten und die kleinen Krapferl sind doch wesentlich sympathischer als die gehypten Cupcakes oder Macarons, findest du nicht auch Krebsen?



In Gattendorf gab es früher neben Tafelspitz und Backhendl immer die gleichen süßen Köstlichkeiten. Darauf konnte man sich verlassen und das war gut so. In der Küche war der Apfelstrudel unter einem Geschirrtuch versteckt, in der Speis gab es den berühmten Opi-Gugelhupf und mindestens eine Biskuitrolle mit Marillenmarmelade und im Kühlschrank war eine große geblümte Porzellanschüssel mit Himbeermotschka gefüllt. Himbeermotschka, Krebsen, ist eine geniale Erfindung. Man legt ganz einfach gefrorene Himbeeren auf den Schüsselboden, gießt heißen Vanillepudding darüber und fertig ist die weltbeste Nachspeise! Das tolle daran ist nämlich, dass die kalten Beeren den Pudding abkühlen und der heiße Pudding die Beeren auftaut. So kann sich die hungrige Meute gleich darauf stürzen. Die hier verwendete Himbeerfüllung ist an den Omi-Klassiker angelehnt und passt perfekt zu den kleinen, luftigen Brandteigkrapferl.

Für die zweite Füllung habe ich Christines Rezept einer Parisercreme mit weißer Schokolade verwendet. Diese aufgeschlagene Schlagobers-Schokocreme ist luftiger, süßer und reichhaltiger als die Konditorcreme und auch ganz köstlich. Bei beiden Varianten habe ich zusätzlich zur Creme noch ein paar kleine Himbeeren bzw. Heidelbeeren in die Krapferl gestopft. Beeren sind nämlich nie ein Fehler.

Brandteigkrapferl
200ml Wasser
90g Butter
2 El Kristallzucker
1 Prise Salz
100g Mehl
3 Eier

1. Wasser, Butter, Zucker und Salz in einem Topf erhitzen. Sobald es anfängt zu köcheln, die Platte auf niedrigste Stufe stellen und das ganze Mehl auf einmal mit einem Holzlöffel unterrühren. Rühren bis sich eine glatte Masse bildet, die sich vom Boden und den Seitenwänden ablöst. Das dauert nicht länger als eine halbe Minute. Dann noch 1-2 Minuten auf kleiner Hitze rühren. Auf Körpertemperatur abkühlen lassen.
2. Inzwischen ein Blech mit Backpapier auslegen und das Backrohr auf 220°C vorheizen. Ein Gitter auf unterster Schiene einschieben und ein Gefäß mit Wasser daraufstellen. Der sich bildende Wasserdampf hilft den Krapferl beim Aufgehen.
3. Mit einem Handrührer die Eier unter Teig rühren, bis die Masse glatt und cremig ist. In einen Spritzbeutel mit großer, runder Lochtülle füllen und mit großzügigem Abstand kleine Portionen (Walnuss bis Tischtennisball) auf das Blech spritzen. Ins Backrohr schieben und auf 190°C zurückschalten. 20-30 Minuten backen bis sie schön rund aufgegangen und goldbraun sind. Es ist wichtig, dass man wartet bis sie eine goldene Kruste gebildet haben, sonst fallen sie leicht wieder zusammen.
4. Sobald sie fertig sind, das Blech aus dem Rohr nehmen und jedes Krapferl auf der Seite mit einem Holzspieß oder Zahnstocher einstechen, damit der Dampf entweichen kann. Man kann auch gleich einen Schlitz mit der Küchenschere einschneiden, wenn man sie nachher füllen will. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Himbeermotschka (Konditorcreme mit Himbeeren)
300ml Milch
200ml Himbeerpüree ohne Samen
ausgekratztes Mark einer Vanilleschote
50g Mehl
75g Zucker
1 Ei
3 Dotter

1. Milch und Vanillemark zusammen mit der Schote in einem Topf erhitzen. Himbeerpüree, Mehl, Zucker, Ei und Dotter in einer Schüssel glatt rühren.
2. Die Milch einmal aufkochen lassen, vom Herd nehmen und die Schote herausfischen. Die Eimischung mit einem Schneebesen oder Handmixer ständig rühren, während man die heiße Milch ganz langsam in einem dünne Strahl eingießt. Wenn alles vermischt ist, die Masse wieder in den Topf gießen und auf niedriger Flamme unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Creme zu einem dicken Pudding wird.
3. Den Pudding in eine Schüssel umfüllen und eine Schicht Klarsichtfolie direkt auf die Oberfläche legen, damit sich keine Haut bildet. In den Kühlschrank stellen und gut durchkühlen lassen. In einen Spritzbeutel mit sternförmiger, kleiner Tülle geben und die Brandteigkrapferl damit füllen.

Parisercreme (danke, Christine!)
100g weiße Schokolade
250ml Schlagobers
eventuell ein Packerl Sahnesteif

1. Weiße Schokolade grob hacken und zusammen mit dem Schlagobers in einem Topf einmal kurz aufkochen. Über Nacht in den Kühlschrank stellen.
2. Die Masse bildet eine feste Schicht an der Oberfläche und ist darunter flüssig, das gehört so. Einfach alles zusammen mit einem Handrührer wie normalen Schlagobers (mit Sahnesteif, falls er etwas länger überleben muss) aufschlagen. In einen Spritzbeutel mit sternförmiger, kleiner Tülle geben und die Brandteigkrapferl damit füllen.

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