Donnerstag, 27. November 2014

Rustikale Birnen Cranberry Tartes

Das Tageslicht im Winter ist ein Hund. Es ist ja nicht so, als hätte ich nichts gebacken in letzter Zeit, aber das Zeitfenster in dem die neusten Kreationen Blog-akzeptabel fotografiert werden können, ist so winzig, dass es momentan nur die wenigsten Rezepte hierher schaffen. Ein Jammer, aber ich kenne mich ja, ich würde auch nichts dunkelgrau-verwackeltes nachbacken wollen – egal wie köstlich es in Wahrheit auch sein mag.

Bei den kleinen Tartelettes wars auch schon recht dämmrig, aber ich muss dir trotzdem davon erzählen, liebes Krebsen. So feine, mürbe Birnentartes mit säuerlichen Cranberries und dem Aroma von Orangenschale und Haselnüssen sind nämlich die perfekte Nachspeise für düstere Novembertage. Und ja, ich nehme gern noch ein Löfferl Schlagobers dazu!




Rustikale Birnen Cranberry Tartes
für den Teig:
125g Mehl
1 Prise Salz
70g kalte Butter, in Stücken
25g gemahlene Haselnüsse
2-3 El Eiswasser

für den Belag:
125g frische oder gefrorene Cranberries
Saft und abgeriebene Schale einer halben Orange
40g Zucker
2-3 reife Birnen

1 verquirltes Ei zum Betreichen
etwas Kristallzucker zum Betreuen

1. Für den Teig alle Zutaten schnell zu einem Mürbeteig verarbeiten, der gerade so zusammenhält. Zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
2. Für den Belag die Cranberries, Orangensaft und -schale mit dem Zucker in einem kleinen Topf kurz aufkochen, bis die Beeren aufspringen und der Zucker aufgelöst ist. Abkühlen lassen. Birnen schälen, entkernen und in dünne Spalten schneiden.
3. Backrohr auf 180°C vorheizen und ein Blech mit Backpapier auslegen. Den kalten Teig in vier Teile teilen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Auf jeden Teigkreis (kann ruhig etwas unförmig sein) einen Esslöffel Cranberries verteilen, dabei einen etwa 3cm breiten Rand freilassen. Die Birnenscheiben auf die Beeren schichten und die Ränder nach innen falten. Das muss nicht besonders hübsch werden, ist schließlich "rustikal".
4. Die Ränder mit Ei bestreichen und über die ganze Tarte noch etwas Zucker streuen. 30-40 Minuten backen, bis der Teig goldbraun und die Birnen relativ weich sind. Schmeckt gut noch warm mit Vanilleeis oder auch noch am nächsten und übernächsten Tag einfach so oder mit Schlagobers.

Mittwoch, 12. November 2014

Pithivier, Haferscones, Soletti Cantuccini und Mohnkuchen

Am letzten Backwochenende habe ich neben dem köstlichen schwedischen Mandelkuchen noch drei Rezepte anderer Foodblogs getestet: Haferscones mit Kakaobohnenstückchen, Mandelbrot, das einen Teil des Weizenmehls durch fein zerbröselte Salzbrezeln ersetzt und einen Mohnkuchen. Die Scones waren sehr gut, nur etwas herb durch den bitteren Kakao. Die würde ich das nächste Mal mit Schokolade machen. Das Mandelbrot war extrem knusprig und die Soletti haben überraschend gut dazu gepasst. Der Mohnkuchen mit Buttermilchglasur war auch sehr gut, leicht und fluffig, und ich habe kurz überlegt, ob ich meine Abwandlung des Rezepts veröffentlichen soll – der Bär hat ihn immerhin innerhalb weniger Stunden verschwinden lassen – aber ich glaube er war mir dann doch nicht perfekt genug.

Am besten war aber der Pithivier aus meinem französischen Backbuch. Es stellt sich heraus, dass ein Pithivier auch nichts anderes ist, als eine Galette de Rois – ein traditioneller Kuchen für das Fest der heiligen drei Könige. Dafür werden zwei Blätterteigplatten mit einer süßen Mandelcreme gefüllt, am Rand versiegelt, die obere Platte dekorativ eingeschnitten, mit Ei bestrichen und goldbraun und knusprig gebacken. Traditionellerweise versteckt man in der Creme auch eine kleine Porzellanfigur oder Bohne – die fève. Wer die in seinem Stück findet, wird König für den Tag.











Montag, 3. November 2014

Schwedischer Mandelkuchen

Ich war gerade in zum ersten Mal in Rom und habe mich durch sämtliche Fornos und Pasticcerias gegessen. Gut, sämtliche ist vielleicht leicht übertrieben, aber das Ziel war es, jede Art von Biscotti und Pasticcini mindestens einmal gekostet zu haben und das war in so wunderbaren Backstuben wie der Biscottificio Innocenti gar keine so leichte Aufgabe. Meine momentane Liebe zu allem was mit Mandeln zu tun hat könnte also etwas mit den köstlichen Amaretti und Tozzetti zu tun haben, die ich auf meiner kulinarischen Reise probiert habe.

Deswegen gibt es heute einen köstlichen feinen Mandelkuchen, den man zwar eher schwer in den Espresso tunken kann, der aber ganz wunderbar dazu passt. Laut Originalrezept ist er zwar schwedisch, aber das macht ja nichts. Er schmeckt ein bisschen wie Mandelbiskuit mit feiner Orangennote und die braune Butter gibt dem ganzen zusätzlich noch einen nussigen Geschmack. Auch am zweiten Tag schmeckt er mindestens genauso gut, wenn nicht noch aromatischer.





Schwedischer Mandelkuchen
adaptiert von Pastry Affair
100g Butter
180g Zucker
abgeriebene Schale einer Bio-Orange
2 große Eier
125g Mehl
1 Prise Salz
40g gehobelte Mandeln

1. Butter in einem kleinen Topf über kleiner Flamme schmelzen und so lange erhitzen bis sie anfängt braun zu werden und nussig riecht. In eine kleine Schüssel umfüllen und abkühlen lassen. Eine Kuchenform (22-24cm Durchmesser) fetten und mit Mehl ausstreuen. Backrohr auf 180°C vorheizen.
2. In einer Schüssel Zucker und Orangenschale mit den Fingern verreiben bis der Zucker gut duftet. Die Eier nacheinander zugeben und schaumig schlagen bis die Masse hell und dick wird. Mehl und Salz mischen und unter den Teig heben. Zum Schluss die lauwarme Butter unterheben.
3. Den Teig in die Form gießen und mit den Mandeln bestreuen. 20-30 Minuten backen, bis die Mandeln golden und der Teig gerade durchgebacken ist. Gleich essen oder noch besser über Nacht, gut eingepackt rasten lassen damit die Aromen noch besser durchkommen. Vor dem Servieren mit Staubzucker betreuen.